Dave MacLeods neue Trainingswand

Bevor es nachher losgeht, hier noch schnell ein Link:
Dave MacLeod ist vor einer Weile umgezogen und war in letzter Zeit am basteln bezüglich einer Trainingsmöglichkeit zu Hause – hier hat er einige Bilder online gestellt und auch ein bißchen was geschrieben.

edit: sehr interessant auch sein kurzer Artikel no substitute

Umzug & Klimmzugstange

Da ich gerade leider noch mitten im Umzug stecke und noch kein Internet habe, kann ich nur sporadisch schreiben.

Dafür hat die neue Wohnung etwas, was ich schon immer haben wollte:
Eine Klimmzugstange!!!

Übernommen habe ich sie von dem Vormieter – hätte nicht gedacht, dass sowas im Altbau hält, aber die Befestigung sieht verdammt solide aus:

Befestigung einer Klimmzugstange im Altbau

Befestigung einer Klimmzugstange im Altbau

Was man auf dem Bild nicht so genau sieht: Lediglich das Holzbrett ist an der Wand festgeschraubt, die Stange wurde auf die Flurbreite genau zugesägt, in die Vertiefung gelegt und am Rand mit Tape umwickelt, damit sie nicht wackelt.

Klimmzugstange

Klimmzugstange

So – und was macht man jetzt damit?
Man macht zum Beispiel ABC-Training für die Blockierkraft, Einarmige Klimmzüge (evtl. mit Entlastung) für die IK, Beschleunigungsübungen für die Schnellkraft oder einfach ganz normale Klimmzüge, z.B. als Vorbereitung für das Campusboard. Auch Körperspannungsübungen wie Hangwaage (oder eine der vielen einfacheren Variationen) sind trainierbar!
Dabei natürlich nicht vergessen, dass man an der Wand möglichst kraftsparend klettern, und somit Klimmzugbewegungen eher vermeiden sollte. Allerdings ist es gerade in Dächern oder beim Bouldern manchmal einfach dieses Quäntchen Kraft das einem fehlt um den Durchstieg zu realisieren.
Was ich mir auch gerade überlege, ist, eine schmale Hängeleiter zu basteln um sie an der Klimmzugstange aufzuhängen. Wenn man da die Beine parallel zum Boden streckt (90° in der Hüfte) kann man ein gutes Stück hangeln und gleichzeitig die Körperspannung trainieren! Dachte, mir im Baumarkt Rundhölzer zurechtsägen zu lassen, dann jeweils 2 Löcher reinbohren und auf eine Reepschnur auffädeln, dabei vor jedem Holz einen Knoten zur Fixierung machen – sollte relativ einfach machbar sein.

So könnte ich in Kombination mit der Klimmzugstange normale und versetzte Klimmzüge machen und auch noch Hangeln!

Links:

 

Fingerboard selbermachen für 5€ (plus 8 cent)

„There are many commercially available types of fingerboard to fit above a doorframe. You don’t need to go to this expense. A 20mm thick length of sanded wood with a slightly rounded edge is all you need.“ (Dave MacLeod)

Wer keine Zeit hat, 3x pro Woche in die Kletterhalle zu gehen aber trotzdem an seiner Fingerkraft arbeiten möchte ist mit einem Fingerboard gut beraten. Wenn es dann noch billig und nicht zu aufdringlich sein soll:

Fingerboard selbermachen - Frontalansicht

Fingerboard selbermachen - Frontalansicht

Fingerboard selbermachen - Seitansicht

Fingerboard selbermachen - Seitansicht

Werkzeuge (evtl. ausleihen von Freunden):

  • Bohrmaschine
  • Leitungssucher 11€
  • Holzbohrer ~3, ~7
  • Steinbohrer 3, 4, 5
  • Wasserwaage (oder Augenmaß bzw. improvisiert: Faden mit Gewicht nach unten hängen lassen, daran ein Geodreieck halten -> waagrechten Strich zeichnen)
  • Kreuzschlitzschraubenzieher

 
Sonstiges (Baumarkt):

  • Latte (gibt es mit schon abgerundeten Ecken!! Habe eine 2cm breite und 90cm lange für 2,29€ genommen und im Baumarkt halbieren lassen)
  • 5 (oder 10) Dübel 5×25 (1,59€ für 25 Stück) (hat man instabile Wände muss man da wohl spezieller arbeiten)
  • 5 (oder 10) Spaxschrauben 4×50 (60 cent)
  • etwas Zeit & Geschick (gibts leider nicht im Baumarkt)

Will man sich nur eine Latte für Hängeübungen über die Tür machen, hat man die andere Lattenhälfte übrig und benötigt nur 5 Dübel und 5 Schrauben. Ansonsten kann man sich zwei Latten mit etwas Abstand an die Wand schrauben und z.B. versetzte Klimmzüge machen (Hände auf unterschiedlicher Höhe).

Wichtig ist, dass die Bohrungen in der Latte zu den Bohrungen in der Wand passen. Ich habe dazu eine Schablone angefertigt (zwei DINA-4 Papiere aneinander geklebt, die Holzbohrungen eingezeichnet und auf die Wand übertragen). Wenn man das verbockt muss man in der Latte nachbohren, ist aber auch nicht so schlimm. Bei mir war die Bohrung ganz rechts etwas daneben. Habe alle anderen Schrauben reingemacht und dann das Bohrloch etwas vergrößert so dass sich die Schraube nicht mehr verkanten konnte.

Schablone:

Fingerboard selbermachen - Schablone

Fingerboard selbermachen - Schablone

Zusammenfassung des Ablaufs:

  1. geeignete Stelle finden
  2. Schablone anfertigen, auf Latte und Wand übertragen
  3. alle Löcher bohren, Dübel reinstecken
  4. Latte festschrauben

 
ausführlicher Ablauf:

  1. Ist die Wand geeignet? (hält ein Dübel? Reichen überhaupt 5 Stück? Bei z.B. 70kg Körpergewicht muss dann jeder radial 14kg halten können! Bei normalen Wänden mit Stein unter dem Putz kein Problem, ansonsten evtl. mal recherchieren)
  2. Ist die Stelle geeignet? (Hat man darunter genug Platz? Am besten ist über einem Türrahmen. Liegen keine Leitungen dort? Sehr wichtig: Mag man den Platz – am besten dort, wo auch sonst Leute sind, man gleichzeitig Fernsehen/Musikhören kann etc. sonst sinkt die Motivation)
  3. Bohrmuster überlegen, passende Schablone anfertigen, auf die Latte übertragen und mit dem kleinen Holzbohrer bohren. (z.B. von links nach rechts: ein Loch oben, eins unten, eins oben, eins unten, eins oben)
  4. Mit dem großen Holzbohrer den Bohrradius nur an der Oberfläche der Latte etwas vergrößern, so dass die Schraubenköpfe ins Holz „einsinken“ können.
  5. Ergebnis mit der Schablone vergleichen, evtl. die Schablone anpassen.
  6. Schablone mit Bleistift auf die Wand übertragen, dabei mit der Wasserwaage sicherstellen dass man waagrecht zeichnet.
  7. Abmessen wie tief die Bohrlöcher sein müssen. Dazu einfach eine Schraube neben die Latte halten, und messen wieviel unten übersteht. Diesen Abstand dann auf den 3er Steinbohrer übertragen und sich merken, so dass man weiß, wie tief man etwa bohren muss.
  8. Mit dem 3er Steinbohrer die Löcher bis zu der soeben ermittelten Tiefe bohren.
  9. Erst mit dem 4er Steinbohrer, dann mit dem 5er Steinbohrer die Löcher erweitern.
  10. Sicherstellen, dass die Tiefe passt.
  11. Dübel reinstecken und reinklopfen, bis sie ganz im Bohrloch verschwinden.
  12. Schrauben teilweise in die Latte schrauben, man darf unten noch nicht mehr als gerade so die Spitze sehen.
  13. Nochmal überprüfen, dass das Bohrmuster passt, indem man die Schraubenspitzen an die Dübel hält.
  14. Latte an die Wand pressen und jetzt die Schrauben fertig reinschrauben. (Wichtig!!! Es darf kein Abstand zwischen Latte und Wand sein, da dann sehr viel größere Hebelkräfte auf die Schrauben und die Bohrlöcher wirken!!!)
  15. Sollte sich doch eine Schraube verkanten nicht schlimm – die anderen festschrauben und das Bohrloch mit dem kleinen Holzbohrer anpassen.
  16. Falls die Schraubenköpfe doch noch etwas herausschauen, evtl. mit Klebeband/Tape abkleben.
  17. vorsichtiger Belastungstest (Finger sind ja nicht aufgewärmt, und es wäre echt blöd sich jetzt zu verletzen…)
  18. fertig – Glückwunsch!

 
Wer sich jetzt nicht zum Handwerker berufen fühlt oder wenig Zeit hat – für den gibts Fingerboard auch zu kaufen 😉

Jetzt fehlt natürlich noch ein Trainingsprogramm!

Wichtig: IMMER aufwärmen!!! Dave MacLeod z.B. schreibt von 10 bis 30 Minuten! Dabei erst allgemein den Stoffwechsel auf Touren bringen (Joggen, Hampelmänner, Liegestütze etc.), dann die Finger allgemein aufwärmen (Grifftrainer, Knete, Kissen kneten ;), schnell zur Faust ballen und wieder öffnen), dann mit leichten Hängeübungen immer spezieller werden!
Erst dann mit dem eigentlichen Training beginnen!