Nachdem am Dienstag mein Mondo noch rechtzeitig angekommen war hatte ich es gar nicht mehr ausgepackt, sondern gleich im Auto verstaut. Schließlich ist das doch wie ein Geburtstagsgeschenk auspacken, und dafür braucht man ja auch die entsprechende Kulisse! Also ab nach Fontainebleau!!! (Am Crashpadtest schreibe ich gerade noch und stelle ihn in den nächsten Tagen online! UPDATE: Erfahrungsbericht)
Statt eines Reiseberichts will ich euch hier jedoch eher einen Reiseführer an die Hand geben und vor allem darauf eingehen, was ich nächstes Mal anders/wieder so machen würde, da ich denke das bringt euch sehr viel mehr – dann mal los 😉
Die Reise von München dauerte (inkl. Stau) etwas mehr als 9 Stunden. Wir sind Mittwoch nachmittag losgefahren und waren folglich am nächsten Tag so müde, dass wir erstmal bis nachmittags geschlafen haben – den Tag waren wir dann nur noch im Schloß von Fontainebleau (gerade so rechtzeitig 1,5h vor Schließung), mehr ging einfach nicht.
Als viel bessere Alternative im Nachhinein sehe ich das Übernachten in einem der anderen zahlreichen Formule 1 Hotels auf dem Weg nach ca. 5-6 Stunden, so dass man am nächsten Tag früh ausgeschlafen weiterfahren und vormittags ankommen kann um dann noch den Rest des Tages voll nutzen zu können.
Die Autobahn kostet in Frankreich ca. 8 Euro pro 100km, auf dem Hinweg mussten wir etwa 40(!) Euro berappen, zurück sind wir dann teilweise Landstraße gefahren (ein Straßenatlas von Falk/Shell/etc. ist optimal um zu schauen wo der Wechsel Sinn macht, wenn z.B. die Autobahn einen großen Bogen fährt und man die direkte Verbindung nehmen kann). Ab und zu kann man auf der Autobahn übrigens NICHT mit Maestro-Karten bezahlen…
Die Übernachtung in dem Formule 1 Hotel war ok. Auf den Zimmern sind jeweils ein großes Doppelbett, ein Stockbett, ein Waschbecken und ein Fernseher (nur 1 Decke, besser noch selber eine mitnehmen auch für tagsüber).
Toilette (kein Waschbecken) und Dusche (Schlappen! Hinweis an die Mädels: fest installiert nur von oben) sind auf dem Gang, es gibt genug davon auch wenn erstere etwas öfter gereinigt werden könnten – allgemein aber sehr sauber, man kann auch selber ein Schild an der Klotür umdrehen um das Reinigungspersonal auf Mängel aufmerksam zu machen.
Wer ein Haustier mitnehmen möchte – auch kein Problem, 3€/Nacht. Das Frühstück (all you can eat) kostet (Juni 09) 3,90€ p.P., besteht aus heißen und kalten Getränken, Cornflakes, Schokoflakes, Baguette, Toast aus Hefeteig, Zwieback, diversen Marmeladen, Schoko-Nuß-Aufstrich und Apfelmusdessert. Wenn man anderes gewohnt ist wird man leider nicht wirklich satt davon, was dagegen hilft s.u. 😉
Das Schloß, von dem wir letztes Mal nur den Garten gesehen hatten, ist definitiv einen Besuch wert! (Audioguides in englisch, Dauer 1,5h) Vorher die Öffnungszeiten anschauen!
Dort fiel mir auf, was mir schon in Paris SEHR positiv aufgefallen war, worüber ich aber zu schreiben ganz vergessen hatte: EU Bürger bis 25 Jahre kommen in Museen etc. so gut wie kostenlos!!! (Manchmal 1 symbolischer Euro) Also immer auf der Preistafel nachschauen falls ihr in diese Kategorie fallt, hat mir u.a. schon genützt im Louvre, auf dem Arc de Triomphe und im Schloß von Fontainebleau…
Das aktuelle Kulturprogramm für das Schloß findet ihr hier.
Da man tagsüber ja auch etwas essen will: Als extrem praktisch hat sich da eine Kühltasche mit 12V Anschluß für den Zigarettenanzünder erwiesen (~40€)! Zwar bin ich absolut pro Unterstützung der lokalen Wirtschaft, bei so einem Kurztrip erst einen Supermarkt finden und dann jeweils für den nächsten Tag einkaufen kostet aber einfach zu viel Zeit, und so haben wir neben Vollkornbrot(Ökopfister hält ~1 Woche) die Kühltasche dabei mit Frischkäse, Gurken, Schinken, Lachs, Milch (für Müsli, in den letzten Monaten komme ich einfach nicht los davon 😉 ) etc. befüllt, und uns nur abends an den lokalen Köstlichkeiten gütlich getan (abgesehen von dem Flammkuchen in Fontainebleau, der ging würdelos unter, leider nicht zu empfehlen).
Der Topo „Fontainebleau Magique„ ist als Einstieg sehr praktisch, da er eine gute Übersicht über viele Gebiete beinhaltet inkl. (manchmal etwas ungenauer) Karten, im Moment bin ich aber am Überlegen welchen Topo ich mir noch kaufen könnte, da die „höheren“ Grade nicht Schwerpunkt des Topos sind sondern eben viele schöne orangene und blaue circuits. Sich im Wald zurechtzufinden ist absolut kein Problem, da an jedem Weg und jeder Kreuzung Schilder angebracht sind(!), die circuits die ich gemacht habe waren ebenfalls sehr gut markiert!
Die Gebiete Diplodocus und Gorges d’Apremont centre (beide quick dry, beide bis blau getestet, auch viel leichteres vorhanden, der gelbe im Gorges d’Apremont centre ist allerdings etwas hart bewertet) kann ich uneingeschränkt empfehlen. Die Umgebung ist fantastisch grün und ruhig, die Boulder liegen im Sand, sehr tolle circuits – Wahnsinn!
Besonders empfehlenswert Nummer 11 im blauen circuit im Diplodocus, eine 6a+ und damit eher schwer für blau, aber richtig cool! Crashpad empfehlenswert 😉 (beta: Sloper+Platte, was sicher nur auf einige wenige Boulder in Fontainebleau zutrifft *g*) Im blauen im Gebiet Gorges d’Apremont centre fand ich auch den ersten bleau-untypischen (im Vergleich zu den anderen, die ich gemacht habe) Boulder, der weniger Sloper und Balance als vielmehr etwas länger und kraftig war, mit guten Griffen, die Nummer 9.
Montussiennes hatten wir auch mal angesteuert, das war aber nicht mein Fall – eher unübersichtlich und mit deutschen Reisegruppen überlaufen ^_^ (die Ansprüche wachsen täglich…)
Das Wetter im Auge zu behalten kann ich nur empfehlen, in Fontainebleau gibt es ein Internetcafe um die Ecke des „Sport Outdoor“ (Kletterboutique). Die Stunde kostet 3€ für Besucher und kann auch am nächsten Tag noch aufgebraucht werden.
Alternativ, aber nicht getestet, gibt es in dem Formule 1 Hotel Wlan für 4,5€/h (Juni 09).
Vor der Fahrt war die Wetterprognose noch etwas wackelig, ich bin aber sehr froh einfach optimistisch losgefahren zu sein, da bis auf den Donnerstag nachmittag, den wir im Schloß verbrachten, das Wetter super war – selbst Donnerstag Abend noch blauer Himmel und Sonnenschein 😉 Und die paar Tröpfchen am Freitag haben den Fels nicht mal fühlbar feucht gemacht, dank Wind&Sonne!
An sonstiger Ausrüstung kann ich für das ultimative Strandfeeling auf jeden Fall noch eine Frisbee empfehlen!! Ein Crashpad und eine alte Fußmatte sollte man außerdem in jedem Fall dabeihaben, für die leichten circuits reicht auch ein Lappen den man sich nach dem Abheben oder auf einen Stein/Stock stellen in die Tasche steckt. Mit meinem Mondo war ich absolut zufrieden, den gesonderten Bericht stelle ich in ein paar Tagen online (UPDATE: Erfahrungsbericht). Inzwischen hatte ich mir auch den Climb On! Minibar besorgt, Bilder über die tatsächliche Größe etc. kommen noch.
Checkliste für Sachen, an die man vielleicht nicht sofort denkt:
- Liegematte & Decke
- Kühltasche für Auto&Zimmer
- Messer&Brett falls man sich Vesper(Brotzeit) machen möchte
- Notebook für Filme und fürs Blog schreiben *g*
- Frisbee!!!
- evtl. einen Steckdosenadapter, die französischen haben einen Erde-Stift
- Mülltüten damit uns die locals auch nächstes Jahr noch mögen 😉
und natürlich die Standards Sonnencreme, Sonnenbrille, Lesestoff, digicam, Topo, Essen&Trinken, Fußmatte und/oder Lappen, Climb On!, Crashpad, …
Stichworte+Links für den ersten Trip:
- Wetter checken: wetter.com, zoover.de, weitere
- Ausrüstung besorgen (Topo, Crashpad, Straßenatlas?)
- Hotel/Campingplatz reservieren (z.B. Formule 1 Fontainebleau)
- Für Formule 1: Kreditkarte besorgen (wenn man damit reserviert kann man auch bei abwesendem Portier einchecken)
- Verpflegung planen (evtl. elektrische Kühltasche)
- Gebiete raussuchen, auch anhand der Wettervorhersage (Topo, Internet, dieser Artikel, …)
- Route planen (Stau? Navi, Straßenatlas)
- Ruhetage verplanen, evtl. nach Paris? (Pendlerverkehr! Tips&Links siehe auch Fontainebleau die 1te)
Welche Erfahrungen habt ihr in Fontainebleau gemacht? Wo übernachtet, welche Gebiete besucht, welche Restaurants ausprobiert? Habt ihr Tips? Hat euch dieser Bericht etwas gebracht? Vielleicht sogar zum ersten Bleau-Trip motiviert? Über Kommentare würde ich mich freuen!
Zur Motivation noch ein paar Fotos ;):
Pingback: Crashpad Black Diamond Mondo 09 | kletterblog.info
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