Review: 9 out of 10 climbers make the same mistakes

Update 2: Und nun hat auch Björn Pohl ein paar Zeilen über das Buch geschrieben.

Update: Inzwischen hat auch Peter Beal von mountainsandwater.com das Buch rezensiert.

Im Dezember erschien Dave MacLeods erstes Buch „9 out of 10 climbers make the same mistakes„, das sich mit Klettertraining auf einer völlig anderen Ebene beschäftigt als Lizenz zum Klettern, Vertical Secrets, Peak Performance, Die 4te Dimension, How to climb 5.12 etc.

 
Zusammenfassung:
Wer mit Dave MacLeods Coach-Blog etwas anfangen kann und wirklich besser werden will, für den ist das Buch auf jeden Fall sehr empfehlenswert!
Alle anderen sollten sich wohl auch den Rest des Artikels durchlesen 😉
 

9 out of 10 climbers make the same mistakes (Dave MacLeod)

9 out of 10 climbers make the same mistakes (Dave MacLeod)


 
Layout
Hier kann das Buch leider nicht punkten. Auf den gut 160 Seiten findet sich gerade mal eine (1) Illustration, auf den einzelnen Seiten finden sich nur die Seitenzahlen, kein „wir sind gerade in diesem Kapitel an jenem Thema“ o.ä.
 
Struktur
Das Buch erinnert eindeutig an ein thematisch sortiertes Blog, und in der Tat sind auch einige Artikel aus jenem übernommen. Man kann sich das Buch also als eine Sammlung von Essays zum Klettertraining vorstellen, die zwar thematisch zueinander passen aber eher unabhängig voneinander sind (abgesehen von einigen Themen die er auf mehrere Essays aufspaltet, wie z.B. bei ‚momentum‘ und ‚weight‘). Das ist durchaus zum Inhalt passend, da Dave MacLeod keinen großen „Trainingsplan“ aufstellt, sondern – siehe Untertitel „Navigation through the maze of advice for the self-coached climber“ – dem Leser vermitteln möchte, wie dieser die limitierenden Faktoren seiner Kletterleistung erkennen und bekämpfen kann. Weiterhin folgt aus diesem Mangel an Bezug der Artikel untereinander, dass man jederzeit und überall einsteigen und etwas aus dem Buch lernen kann.
 
Inhalte
Das Buch besteht aus 5 Teilen:

  1. Creatures of Habit (20 Seiten)
    Dieser Teil erinnert etwas an ein self-help Buch, „erkenne Deine Schwächen, arbeite an Deinen Gewohnheiten…“, (auch wenn ich selber noch keines gelesen habe) und ist nicht kletterspezifisch. Was er hier schreibt lässt sich auf jeden beliebigen Bereich des Lebens übertragen. Wer sein Blog kennt wird den Kernaussagen schon begegnet sein, mir gefällt wie offen und direkt er ist – kein langes herumreden um den heißen Brei.
  2. The big four: movement technique, finger strength, endurance, body mass (64 Seiten)
    1. Nach einer kurzen Trainingslehre kommt ein Teil, in dem er über Bewegung und Technik spricht. Bei dem „spricht“ bleibt es auch, da es sich wie gesagt ausschließlich um Text (1 Ausnahme) handelt. Ich bewerte dies jedoch nicht unbedingt negativ, und das hängt mit dem Zielpublikum des Buches zusammen. Es richtet sich nicht an den Anfänger, sondern an den Kletterer, der sich schon mit Klettertraining beschäftigt hat und merkt, dass er das Gesamtbild „Was ist für mich jetzt wichtig, um besser zu werden“ aus den Augen verloren hat
    2. Wer von diesem Buch konkrete Trainingspläne erwartet, ist auf dem Holzweg. Dave MacLeod gibt wird zwar teilweise auch explizit, eine der Kernaussagen des Buches ist jedoch, dass man nur selbst erkennen kann (oder über einen Coach) was man gerade trainieren sollte um besser zu werden, und dass das denkfreie übernehmen von Trainingsplänen keinen Sinn macht. Dies trifft auch auf den Fingerkraftteil zu
    3. Dann folgt eine sehr mutige Entscheidung: Knapp 20 Seiten zu Gewicht, Größe und Ernährung, analytisch und durchdacht
    4. Zur Kraftausdauer führt er die biologischen Grundlagen aus und wird dann konkret
  3. Fear of falling: the real problem, probably… (18 Seiten)
    Seinem Blog nach zu urteilen ist dieses Thema sein Steckenpferd (oder seine Nemesis?). Hier befinden sich auch einige sehr interessante Trad-spezifische Seiten, die für mich jedenfalls erhellend waren (ich betrachte inzwischen einige britische Kletterfilme mit anderen Augen…). Ob man Sturzangst jetzt ein eigenes Kapitel widmen muss kann man diskutieren, gleichwohl ist dieser Teil des Buches sehr gelungen und wird wohl einigen Lesern die Augen öffnen.
  4. The other big four: attitude, lifestyle, circumstances, tactics (26 Seiten)
    Dieses Kapitel erinnert an das erste, wieder sehr schön direkt und ohne Euphemismen – bravo!
  5. What’s next coach? Planning your improvement (21 Seiten)
    In Teil 5 geht es um kurz-, mittel- und langfristige Trainingsplanung und wie verschiedene Lebensumstände sich auf unser Klettern auswirken, hier vermittelt er die wichtigsten Lektionen die er in seiner Kletterkarriere gelernt hat – sehr zu empfehlen!

 
Beispiele
Einige seiner Blogposts, die einen Vorgeschmack auf das Buch geben:

 
Seine äußerst lohnenden Artikel, erschienen im Coachwise des MCofS:

 

Cover - 9 out of 10 climbers make the same mistakes (Dave MacLeod)

Cover - 9 out of 10 climbers make the same mistakes (Dave MacLeod)


 
Zielgruppe
Wer gerade mal ein halbes Jahr klettert wird mit dem Buch wohl nicht so viel anfangen können – da gibt es bessere (Lizenz zum Klettern, Vertical Secrets, …). Aber wer die Grundlagen schon hat und jetzt wirklich durchstarten will (Achtung! Wichtig! Das Buch wird einem die Arbeit nicht abnehmen, nur den Weg weisen ;)), für den gibt es keine Alternative auf dem Buchmarkt, Dave MacLeod’s „9 out of 10 climbers make the same mistakes“ ist absolut einzigartig und augenöffend!
 
Sprache
Er schreibt ein sehr zugängliches Englisch, so dass man mit einem Standard Gymnasialwortschatz auf jeden Fall durchkommt, ansonsten muss man vielleicht einzelne Begriffe nachschlagen. Der Text liest sich sehr flüssig und angenehm, siehe „Beispiele“ oben.
 
Positives

  • Ein Buch auf dieser Ebene des Klettertrainings habe ich bisher noch keines gefunden, sehr gut!
  • Redet nicht lange drum herum sondern kommt gleich zur Sache
  • Traut sich an das Thema Ernährung heran und speist es nicht wie manche Autoren mit ein paar Sätzen ab (oder lässt es gar ganz aus)
  • French 9a Sport, Font 8b Bouldern, Trad, Winter und Drytooling – Dave weiß, wovon er spricht
  • MSc sport science, das merkt man – analytisch und präzise
  • Das Buch beschränkt sich im Vergleich zu den anderen,, die ich bisher gelesen habe (Lizenz zum Klettern, Vertical Secrets, Peak Performance, How to climb 5.12, …) nicht auf die Verbesserung des Kletterns im Rahmen des Kletterns, sondern bezieht auch das ganze restliche Leben drum herum mit ein

 
Negatives

  • womit ich eigentlich gerechnet hatte war eine „further reading“-Liste zu ausgewählten Themen, oder wenigstens Quellenangaben
  • kein Index
  • etwas unübersichtlich

 
Neutrales

  • fast nichts Trad-spezifisches, wen dieses Thema nicht interessiert kann die 3-4 Seiten einfach überspringen
  • wieder ein Buch das einem leider nicht die Arbeit abnimmt 😉 Wer die Motivation nicht aufbringt wird nichts von dem Buch haben

 

Back - 9 out of 10 climbers make the same mistakes (Dave MacLeod)

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Tip
Ich habe während dem Lesen zwei DIN-A4 Seiten mit Stichpunkten und Anregungen (inkl. Seitenzahlen zum nachschlagen) notiert, die für mein Klettern und Klettertraining relevant sind, und kann nur jedem empfehlen das gleiche zu tun!
 
Letzte Worte
Auch wenn das Buch ein paar Kinderkrankheiten hat, so kann es doch für viele den entscheidenden Anreiz geben ein Plateau zu durchbrechen oder noch schneller noch besser zu werden, absolut empfehlenswert – besonders für ambitionierte Kletterer. Auf jeden Fall aber vorher die Links unter „Beispiele“ abklappern, denn wenn man damit nicht zurechtkommt wird man auch an dem Buch keine Freude haben.
 
Bezug
Direkt bei Dave MacLeod oder über amazon.de, siehe auch meine anderen Trainingsbücher.
 

Neue Boulderhalle in München!

Update 4 (12.04.10): Und jetzt sind die Fotos in größerer Auswahl auch auf flickr zu finden.
 
Update 3 (11.04.10): Die ersten erkennbaren Fotos gibts (ausschließlich) auf facebook hier und hier – sehen kann man eine große leere Halle 😉
 
Update 2: Interpretiert man frei die zwei neuen Artikel, die vorgestern auf boulderwelt.de erschienen sind, so wird sich die neue Boulderhalle 3 Minuten vom Ostbahnhof befinden 😉
 
Update: Inzwischen hat Dave Cato per Mail an kletterszene.com die Gerüchte bestätigt:

Einige Leute reden schon darüber, dass München bald eine große
Boulderhalle bekommt. Das möchte ich erstmal als Wahrheit bestätigen.
Das weiß ich, weil ich dahinter stecke!!! Ich, Markus Grünebach, und
Thomas Peter sind zusammen das Team der “Boulderwelt” und wir freuen
uns riesig dieses Projekt ins Leben zu rufen!!!

Wir wollen erst mal nicht zu viele Infos weg geben, aber ich kann euch
schon sagen dass wir zentral in München bauen werden und diesen Sommer
eröffnen wollen.

In der Boulderwelt wird für jeden etwas dabei sein.
• Zum einen bieten wir Anfängern einen perfekten Einstieg in den
Klettersport ohne Furcht und Tadel.
• Zum anderen das ideale und beste Trainingsgelände für Spitzensportler.
• Zudem wird man in der Boulderwelt eine relaxte gemütliche Atmosphäre
finden wo man bei einem leckeren Kaffee Freunde treffen und vielleicht
mal auch ein bisschen Bouldern kann…

Weitere offizielle Infos folgen auf unserer Webseite
www.boulderwelt.de, da halten wir euch auf dem Laufenden.

Bis bald wieder
Dave Cato
Boulderwelt Team

 
 
Originalartikel:
Wie vor ein paar Tagen auf kletterszene.com verlautbart, und inzwischen auch im Forum von climbing.de angekommen soll in München eine neue Boulderhalle gebaut werden!

Zitate von kletterszene.com:

  • Wie schon in den Kommentaren zu lesen ist: Die Halle entsteht in München, es ist aber KEINE Erweiterung einer bestehenden Halle, sondern eine Eigenständige.
  • Die Halle wird von der Boulderfläche größer als das Climbing Works in Sheffield
  • Der Ort wird in der Nähe vom Ostbahnhof in München sein

 
Da ich dazu etwas recherchiert und auch herausgefunden habe, wollte ich euch meine Ergebnisse nicht vorenthalten:

Im Netz findet man die zwei Domains

 
mit gleichem Inhalt, Betreiber ist laut Impressum:

> Kletterwelt GmbH
> Kunigundenstrasse 38
> 80805 München

> Fax: +49 89 61101878
> Email: kontakt@boulderwelt.de
> Internet: http://www.boulderwelt.de

> Amtsgericht München: HRB 183295
> Geschäftsführung: Dave Cato, Markus Grünebach, Thomas Peter
 
Besonderes Augenmerk sollte man auf die Geschäftsführung legen…
 
Der Inhalt besteht aus vier zitierten Wikipedia-Artikeln (Sommer, Bouldern, Welt, München), die alle zwischen dem 22. und 25.01.2010 geschrieben wurden.

Auch die ersten Kommentare gibt es schon:
 
> Hallo Dave, gerade erzählt mir der Florian (Berger) von deinem gewaltigen Vorhaben von einer Boulderhalle in München!!!!
> Reini und ich freuen uns schon sehr, Fontainebleau endlich in München zu haben.
> Wir wünschen dir von Herzen viel Erfolg und “frohes Schaffen”
> Elisabeth und Reiner
> posted by Elisabeth (Busko on 01.28.10 at 10:32
 
sowie:
 
> Der Sommer wird großartig!
> Haut rein Jungs! Wir freuen uns schon alle auf das Ergebnis!
> Ach ja, um Bert zu rezitieren … “Kein Kuchen, kein Bier, kein Martin”
> posted by Martin on 01.28.10 at 16:14

 
Und darauf sollte sich wohl wirklich jeder einen Reim machen können ^_^
 
 

Bouldern im Fietzparcour

Diesen Artikel hatte ich kurz vor meinem Weihnachtsurlaub angefangen, jetzt schafft er endlich den Sprung von der todo-Liste ^_^

Vorab eine kurze Info zum Boulderappell:

Was ist der Boulderappell?
Die freiwillige Selbstverpflichtung zu angemessenem Verhalten sowie – außer über die schon bekannten Gebiete – über das Bouldern im Frankenjura keine Topos zu eröffentlichen.

Was ist der Boulderappell nicht?
Niemand wird daran gehindert nette Franken nach dem Weg zu Fragen oder Mails auszutauschen 😉

Doch zurück zum letzten Novemberwochenende
Da ich Donnerstag zuvor meine allerletzte (*yippiieee*) Prüfung hatte, wollte mir ein guter Kumpel noch Motivation für den Lernendspurt verpassen und hatte für Samstag danach ein Auto organisiert!!! Die Wettervorhersage passte und so ging es dann früh morgens los zum Fietzparcour – Bouldern!!

Fietzparcour 11/09

Fietzparcour 11/09

Fietzparcour
Wer Bleau kennt, dem wird das Wort „parcour“ etwas sagen und wer das Frankenjura kennt wird wohl auch das Wort „Fietz“ einordnen können 😉
Für alle anderen: Viele Bouldergebiete werden heutzutage von sehr guten Boulderern für ihre sehr guten Boulderkumpels erschlossen. In krassem Gegensatz dazu steht Fontainebleau, wohin man mit der kompletten Familie und allen Freunden fahren kann und jeder wird Spaß haben, egal ob er 8A bouldert oder zum ersten Mal am Fels ist.
Es gibt dort einfach eine unendliche Vielzahl schönster Boulder in allen Schwierigkeitsgraden. Ein „parcour“ ist dabei eine Abfolge von meist 20-40 Bouldern in etwa gleichbleibender Schwierigkeit die mit farbigen Pfeilen markiert sind, so dass man einfach losklettern und Spaß haben kann ohne lang im Topo zu suchen.
Diesen Gedanken hat „Flipper Fietz„, eine Ikone des Kletterns/Boulderns im Frankenjura aufgegriffen und an einem Ort, an dem die Blöcke etwas dichter lagen, sehr viele Boulder auch im unteren Schwierigkeitsbereich geputzt und gekennzeichnet. An dieser Stelle auch gleich mal ein herzliches Dankeschön!!!

Samstag
12-14°, Sonnenschein durch die blattlosen Bäume, Herbstlaub überall als farblicher Hintergrund, hervorragende Reibung, nette Leute – genial! Das beschreibt den Tag so ziemlich… 🙂
Nach dem Aufwärmen und einigen leichteren Bouldern kamen wir nach zwei blauen und einem roten an einem Boulderpärchen vorbei, von denen die Frau gerade eine sehr verlockende Linie bearbeitete. Da das ganze allerdings weiß markiert war schenkte ich den beiden nicht allzuviel Aufmerksamkeit.

Fietzparcour 11/09

Fietzparcour 11/09


Wir boulderten noch ein bißchen hier und da, definierten selbst etwas und hatten Spaß, kamen später jedoch nochmal zurück und versuchten es trotzdem – die Kurzfassung: nach gut zwei Stunden ausbouldern mit einer lustigen Truppe auf die wir trafen flog ich schließlich am letzten Zug raus, aber nächstes Mal ist der Boulder fällig!!! *g*
Wir hatten wohl einen der schönsten Herbsttage des Jahres erwischt und es hat einfach alles gepasst!

Falls ihr den Boulder kennt, würde ich mich über einen Namen für mein Projekt (laut Locals 7A) freuen!
Update: Laut Olli heißt der Boulder Fietzplatte und ist tatsächlich eine fb 7a.

Hier ein paar Bilder:

Fietzparcour 11/09

Fietzparcour 11/09

Fietzparcour 11/09

Fietzparcour 11/09

Kumpel - Fietzparcour 11/09

Kumpel - Fietzparcour 11/09

Kumpel - Fietzparcour 11/09

Kumpel - Fietzparcour 11/09

Fietzparcour 11/09

Fietzparcour 11/09